Traktoren von Schlüter

Die 1889 als mechanische Werkstatt gegründete Firma Anton Schlüter lieferte ab 1921 Dieselmotoren mit einer Leistung bis zu 300 PS in alle Welt. 1937 begann man auch mit der Konstruktion und Fertigung landwirtschaftlicher Traktoren, deren Leistungsspektrum zunächst von 14 bis 25 PS reichte, die in den 1950er Jahren sehr gefragt waren. Mit eingetretener Marktsättigung spezialisierte sich Schlüter ab Mitte der 1960er Jahre auf den Bau von Großschleppern, darunter die Baureihen Super (bis 280 PS), sowie die jeweils mit vier gleich großen Rädern ausgerüsteten Super Trac (bis 300 PS) und Profi Trac (serienmäßig bis 320 PS). Modelle unter 30 PS wurden ab ca. 1962/64 nicht mehr hergestellt.
1978 setzte Schlüter noch eins drauf und stellte Europas größten Schlepper vor, dessen turbogeladener MAN 12-Zylinder aus 21 Litern Hubraum satte 500 PS holte. Der Bauauftrag kam noch vom damaligen jugoslawischen Staatschef Tito, doch die sich veränderte politische Lage in Europa und auch in Jugoslawien besiegelte das Schicksal dieses Riesen.
Bald darauf war auch das Schicksal der Motorenfabrik Anton Schlüter besiegelt. Die 1989 vorgestellte Baureihe Euro Trac fuhr der Konkurrenz hinterher. 1993 wurde das Werk in Freising stillgelegt, die Produktion des Euro Trac übernahm die Landmaschinen Schönebeck AG in Sachsen-Anhalt. Mangels Nachfrage stoppte auch dort alsbald die Fertigung. Die Firma Egelseer in Fürth kaufte daraufhin übriggebliebene Teile von Landtechnik Schlüter auf und baute bis ins Jahr 2004 noch wenige Exemplare des Euro Trac.

Beim RTC ist die Motorenfabrik Anton Schlüter durch zwei historische Fahrzeuge vertreten: